Mission Entwicklungskooperation
August 2018
Dass das ELI-Beamlines in Prag für viele Unternehmen in der Region Wetzlar ein idealer Kooperationspartner sein könnte, klingt überzeugend. Ende Mai konnten sich einige Delegationsteilnehmer vor Ort selbst davon überzeugen.
Forschung braucht Partner – vor allem, wenn es um hochkomplexe Systeme geht, bei denen Optik, Mechanik, Elektronik und Lasertechnik gemeinsam Hochleistungen erbringen müssen. Diese Partner zu finden, ist nicht einfach. Man findet sie bei den Optik-, Elektronik- und Mechanik-Spezialisten in der Region Wetzlar. Für die Lasertechnik muss man schon etwas weiter fahren. Am besten nach Dolní Brežany bei Prag, wo am ELI-Beamlines Institut eine der größten Einrichtungen für anwendungsorientierte Laserforschung entsteht. Die technische Infrastruktur wird gerade aufgebaut. Ab Frühjahr 2019 ist sie betriebsbereit.
Eine Delegation aus Wetzlar konnte sich nun von den außergewöhnlichen Möglichkeiten zu überzeugen, die sich künftig durch eine intensive Forschungskooperation mit dem ELI-Beamlines Institut ergeben. Am frühen Morgen des 25. Mai wurden die Gäste von Dr. Georg Korn, Leiter des Department of Experimental Programs am Prager Institut, begrüßt. Die Wetzlarer Delegation umfasste neben Unternehmensvertretern, die bereits in konkrete F&E-Kooperationsprojekte involviert sind, auch interessierte Experten. Jean-Michel Asfour von Dioptic in Weinheim partizipiert mit seinem Unternehmen an der Entwicklung eines universellen Messgeräts, das gemeinsam mit dem ELI-Beamlines Institut realisiert werden soll. Oliver Brückmann und Tim Stroh von Brückmann Elektronik in Lahnau wiederum beteiligen sich an der Entwicklungskooperation für eine neue Röntgenkamera. Alle drei Unternehmensvertreter nutzten die Gelegenheit, den Aufbau der entsprechenden Forschungsinfrastruktur am ELI-Beamlines Institut zu inspizieren.
Stefan Borneis vom GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt, der dem Projekt ELI beratend zur Seite steht, tauschte sich mit Prof. Markus Degünther, Stiftungsprofessor für Optik und Optische Technologien an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), aus. Thorsten Kortemeier, Geschäftsführer von MINOX, zeigte sich beeindruckt von den Potenzialen, die sich durch die Kooperation für das Wetzlar Network und die Unternehmen der Industrieregion auftun. Die gemeinsamen Entwicklungsprojekte selbst werden im Rahmen des BMBF Förderprogramm „Internationalisierung von Spitzenclustern“ gefördert – mit dem Ziel, mittelständischen Unternehmen eine erfolgreiche internationale Kooperation bei Forschung und Entwicklung zu ermöglichen.
Für Ralf Niggemann, Manager des Wetzlar Network, und Vorstandsmitglied André Noack war die Delegationsreise ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung: „Wir haben in den vergangenen Monaten viel investiert, um Akteure in der Region Wetzlar für mögliche F&E-Kooperationen zu gewinnen und zu begeistern. Die Teilnehmer konnten sich vor Ort am ELI-Beamlines Institut ein Bild von den technologischen Möglichkeiten und Zusammenarbeitsmodellen machen. Es waren alle sehr angetan – fachlich wie persönlich. Und es wurde sehr viel getan, um die nächsten Schritte einer erfolgreichen Kooperation zielführend vorbereiten zu können.“